Manchmal ist große Technik gefragt:
Einsatz eines Brückenuntersichtsgeräts zur artenschutzrechtlichen Begutachtung der Brückenstrukturen auf Vorkommen von Gebäudebrütern und Fledermäusen. Zwecks Kostenminimierung konnte die Brückenprüfung auf Brückenschäden und artenschutzrechtliche Befunde gemeinsam mit dem Brückenprüfer erfolgen.
Zur Unterstützung bei der Erfassung von Amphibienlarven können Flaschenreusen aus eigener Herstellung eingesetzt werden.
Zur Erfassung von Fledermäusen werden spezielle Ultraschalldetektoren verschiedener Hersteller eingesetzt. Sie werden entweder mobil (zum Beispiel auf Transekten) oder als Datalogger stationär an zu untersuchenden Habitatstrukturen oder Flugrouten eingesetzt.
Die computergestützte Rufanalyse erfolgt mithilfe spezieller Software der Fa. ecoObs.
Flusskrebsreusen setze ich beködert ein, um weitere Methoden ihrer Erfassung zu ergänzen. Die
Reusen dienen dem Lebendfang und werden nur kurzzeitig - in Rücksprache mit dem Fischereiberechtigten - eingesetzt, um die geschützten einheimischen Flusskrebse
beziehungsweise die Fischfauna nicht zu gefährden.
Wenn es die Gegebenheiten erfordern, setze ich ergänzend zur Seilzugangstechnik (SZT) an Gebäuden und der Seilklettertechnik (SKT) an Bäumen gern Hubsteiger ein, um schwer zugängliche Gebäudebereiche oder Baumstrukturen artenschutzrechtlich begutachten zu können.
Zur Erfassung von Molchen, aber auch (größeren) Kaulquappen und Fröschen setze ich - je nach Fragestellung - umgebaute Kleinfischreusen als sogenannte Molchreusen ein. Sie werden nicht beködert, um keine räuberischen Arten, wie etwa den Gelbrandkäfer, anzulocken. Die eingearbeiteten "Schwimmnudeln" gewährleisten einen angemessenen Luftraum innerhalb der Reusen, um ein Ersticken von Tieren zu verhindern.
Im Rahmen von Reptilienkartierungen werden von mir nach Rücksprache mit den zuständigen Naturschutzbehörden Künstliche Verstecke (KV) eingesetzt, die sich bei herpetologischen Untersuchungen sehr bewehrt haben. Sie sind eher unter der geläufigeren Bezeichnung "Reptilienbleche" bekannt, können aber durchaus aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Ich setze aufgrund einiger Vorzüge gern schwarze Kunststoff-Wellplatten ein.
Wenn Sie meine Reptilienbleche im Gelände entdecken, so sind diese mit Kontaktdaten und QR-codes versehen, so dass Sie mühelos mit mir Kontakt aufnehmen können. Bitte lassen Sie diese Verstecke unberührt - Zauneidechsen lassen sich mitunter auch darauf nieder, um ein Sonnenbad zu nehmen. Sie lassen sich dann sehr gut beobachten, ohne die Erfassungen zu stören.
Nach Abschluss meiner meist mehrwöchigen Untersuchungen sammle ich selbstverständlich alle Wellplatten wieder ein.
Zur Untersuchung von Baumhöhlen, Rindenspalten, Stammrissen und anderen höhlenartigen Strukturen, die möglicherweise für Fledermäuse, Vögel, Haselmäuse oder auch für mulmbesiedelnde Käferarten (Rosenkäfer, Eremit, Schnellkäfer, u.a.) als geschützte Lebensstätte artenschutzrechtlich von Bedeutung sind, wird neben anderen Methoden (Ausleuchten, Teleskopspiegelung, etc.) die Videoskopie eingesetzt.
Dieselbe Technik findet auch bei Gebäudeuntersuchungen Anwendung, wenn Hohlräume darauf untersucht werden müssen, ob sie gegebenenfalls geschützte Lebensstätten von Vögeln oder Fledermäusen darstellen.
Viel zu geringe Beachtung findet leider immer noch die Thermographie zum Beispiel zur Erkennung der meist gut getarnten Zauneidechsen, obwohl die Kosten für die Anschaffung oder die Leihgebühren aufgrund höherer Auffindraten den Personalaufwand reduzieren bzw. den Fangerfolg steigern können.
Letztlich geht es bei artenschutzrechtlich genehmigungspflichtigen Umsiedlungsmaßnahmen oder bei Erfolgskontrollen von Vergrämungsmaßnahmen im Bereich von Baufeldern immer auch um Zeit und Geld - und um die Haftung bezüglich der Frage, ob ein Baufeld wirklich "frei" ist oder weiterhin Verbotstatbestände (Störung, Verletzung, Tötung) eintreten könnten. Eine Wärmebildkamera zeigt keine unterirdischen Zauneidechsen an, aber eine gut getarnte Zauneidechse in einem Altgrashorst wird schnell enttarnt.
Wildkameras gibt es heute in den unterschiedlichsten Ausführungen. Allen gemeinsam ist die automatische Auslösung mithilfe von Bewegungssensoren und die Möglichkeit, Fotos und Videos aufzeichnen zu können. Sie eignen sich aufgrund ihrer Infrarotbeleuchtung vor allem für scheue Tiere, die sich dem Beobachter schon bei geringsten Störungen entziehen, aber auch zur Kontrolle der Nutzung bestimmter Habitatstrukturen (Wildwechsel, Biberrutschen, etc.).
Darüber hinaus werden die Kameras zur Sicherung gegen Diebstahl und Vandalismus bei den Fledermausdetektoren eingesetzt.